Herausforderungen der hybriden Arbeitsform

 

Eine Vielzahl an Unternehmen verzeichnen derzeit eine Resignation seitens ihrer Mitarbeitenden in Bezug auf fehlende und schlechte Optionen für hybride Arbeitsformen. Durch neue Anreize aus der Coronakrise wird ein Wunsch nach mehr Flexibilität für den Büroalltag geäußert, wie und vor allem wo und wann gearbeitet wird. Eine Steelcase-Studie aus 2021 vermerkt, dass sich ganze 78 % der Angestellten flexible Arbeitsmöglichkeiten wünschen, hierbei inbegriffen der Wunsch nach dem Homeoffice.

Den goldenen Mittelweg finden

Undurchdacht, und ohne Konzept umgesetzt, kann die hybride Arbeit jedoch sehr schnell gravierende Folgen für die Unternehmenskultur und die Kundenzufriedenheit mit sich ziehen. Die Wünsche der Angestellten außer Acht zu lassen bedeutet jedoch unzufriedene Mitarbeitende, was wiederrum zu geringerer Produktivität und Talentabwanderung führt. Erschwerend kommt hinzu, dass es nicht das eine große Erfolgsrezept zur Umsetzung gibt, da jedes Unternehmen andere Strukturen, Möglichkeiten und Einschränkungen aufweist. Kurz gesagt: Es muss gehandelt werden, jedoch überlegt.

 

Die übergeordneten Bereiche

Sechs Bereiche, denen zur Implementierung des hybriden Arbeitens unbedingt Beachtung geschenkt werden sollte, haben die Forschenden der „Steelcase WorkSpace Futures“ definiert. Die Einteilung basiert auf die oben genannte Studie mit Führungskräften des Bereichs Personalwesen und Metaanalysen von Publikationen zu effektiven hybriden Arbeitsstrukturen.

 

1. Hybride Mitarbeiterführung

Vor Corona bedeutete viel Präsenz mit unzähligen Stunden im Unternehmen häufig eine höhere Chance auf Beförderung. Vor Ort bestand die Möglichkeit, das Netzwerk auszubauen und vor allem den Führungskräften präsent zu sein. Bei vielen Stunden im Homeoffice bleibt dies auf der Strecke.

Neue Arbeitsmodelle sind somit zwar interessant für neue Talente, aber erschweren auch den Ein- und Aufstieg. Das Erlernen von hybrider Mitarbeiterführung ist daher von hoher Relevanz.

 

2. Gleichstellung statt Gleichbehandlung anstreben

Einige Arbeiten lassen sich gut im Homeoffice erledigen, andere weniger. Dies kann zu einem Gefühl der Benachteiligung führen. Es ist daher wichtig zu kommunizieren, dass Gleichstellung via Gehalt, Benefits und Ressourcen erreicht werden soll.

 

 

3. Den Fluss von Informationen bewusst fördern

Die persönliche Interaktion fördert das Lernen schneller als die digitale Zusammenarbeit. Um im Homeoffice Wissens-Silos zu vermeiden, ist es wichtig, den Zugang zu Informationen bewusst zu erleichtern. Hinzu sollten kollektives Lernen und ein Zugang zu einem guten Netzwerk vorhanden sein. Einem Verlust an Produktivität und Innovation kann so bewusst entgegengewirkt werden.

 

4. Vertrauen und Zugehörigkeit fördern

Durch weniger Zeit im Office sinkt die Anzahl an zufälligen Treffen von Mitarbeitenden, die Transparenz von Arbeitsabläufen sinkt und es bestehen höhere Ansprüche an die Flexibilität und Ausstattung von Räumen. Die Zugehörigkeit und das Vertrauen zum Unternehmen müssen sich steigern, um dies aufzufangen. Hier ist es von hoher Relevanz Arbeitsumgebungen zu schaffen, die die Identifizierung mit dem Unternehmen fördern. Hierbei unterstützen wir als kompetenter Partner Sie gerne.

 

5. Soziale Kultur stärken

Ein Gemeinschaftsgefühl entsteht durch eine Kettenreaktion. Zunächst wächst das Vertrauen durch persönliche Interaktion, daraus entsteht Engagement für- und miteinander, eine Bindung wächst und ist am Ende Nährboden für Innovationen. Durch rein virtuelle Treffen verschlechtert sich diese soziale Verbundenheit und die Motivation leidet. Dem fehlenden Gemeinschaftsgefühl, ausgelöst durch Distanz, muss demnach bewusst entgegengewirkt werden.

 

 

6. Angebote für Geist, Körper und Seele fördern

Mitarbeitende erwarten mittlerweile ganzheitlich Unterstützung für ihr Wohlbefinden. Hierbei zählt Flexibilität in den Arbeitszeiten nur als eine Mindestanforderung für die Autonomie. Um die Work-Life-Balance besser zu fördern, sollen Unternehmen Geist, Körper und Seele Beachtung schenken und nicht nur Corporate Benefits anbieten. Hierzu zählen beispielsweise Kinderbetreuung, Erholungsplätze im Büro, der Option eines Sabbaticals, Mediations- oder Yoga-Kurse anzubieten und vieles mehr.

 

Eine recht sichere Option

Werden Probleme in diesen Kategorien frühzeitig erkannt, oder entstehen sie erst gar nicht, ist dies ein klarer Vorteil für das Unternehmen. Für viele Unternehmen bietet sich für das Erforschen der perfekten Lösung durch eine Kombination aus Homeoffice und Office Tagen. Das Modell 2 Arbeitstage im Office und 3 Arbeitstage im Homeoffice oder 3 Arbeitstage im Office und 2 Arbeitstage im Homeoffice ermöglicht es, neue Arbeitsweisen zu testen, ohne dabei ein zu großes Risiko einzugehen. Es bringt Struktur in die Flexibilität und erhöht die Chance, dass Werte, Leistung und Kommunikation des Unternehmens besser angepasst und gewahrt werden können.